Wandern in der Hohen Tatra: Die beste Hüttentour, die keiner kennt

Wenn es um Bergabenteuer geht, hat Europa viel mehr zu bieten als nur die Alpen. Natürlich lieben wir die Alpen, aber manchmal ist es schön, etwas anderes zu machen. Ein solches Bergjuwel ist die Hohe Tatra. An der Grenze zwischen Polen und der Slowakei gelegen, ist diese kleine, aber feine Bergkette eines der bestgehüteten Geheimnisse Europas. Von der Höhe her ist es recht bescheiden, der höchste Gipfel Gerlachovský štít liegt bei 2655 Metern. Aber wenn man sich diese Berge ansieht, erscheinen sie durch ihren alpinen Charakter viel höher. Die felsigen, spitzen Gipfel sind die meiste Zeit des Jahres mit Schnee bedeckt und ein wahres Paradies für Kletterer. Überall im Gebirge findest du kleine Seen mit kristallklarem Wasser und die unteren Hänge sind mit dichten Wäldern bedeckt.

Die Hohe Tatra ist seit dem frühen 20. Jahrhundert ein Outdoor-Spielplatz für die Region, und es wurden Wanderwege und Hütten gebaut, um sie für Outdoor-Enthusiasten besser zugänglich zu machen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert und die Tatra wird jedes Jahr beliebter. Heutzutage wurden die Hütten modernisiert, die Wege sicherer gemacht und an einigen Stellen kannst du mit der Seilbahn höher hinauffahren. Die Hohe Tatra ist kompakt und leicht zu erreichen, was es noch attraktiver macht, in diesem wunderschönen Gebirge von Hütte zu Hütte zu wandern.

Die Hohe Tatra befindet sich in Mitteleuropa. Sie ist Teil der Karpaten, die sich von Serbien bis zur Tschechischen Republik erstrecken, und bildet den äußersten westlichen Rand dieses riesigen Gebirgszugs. Die Hohe Tatra wird von den Ländern Polen und Slowakei geteilt. Wir konzentrieren uns auf die slowakische Seite der Tatra. Die wichtigste Stadt der Hohen Tatra in der Slowakei ist Poprad, am südlichen Fuß des Gebirges. Sie liegt in der Nähe mehrerer Städte, die nächstgelegenen sind Krakau (Polen) und Košice (Slowakei). Beide Städte haben Flughäfen mit guten Verbindungen und Poprad ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto leicht zu erreichen.

Mit dem Auto

Von Košice sind es nur 113 km (1 Stunde) über die Autobahn. Von Kraków aus sind es 152 km und man braucht über 2 Stunden und 30 Minuten, da die (landschaftlich reizvolle) Straße durch die Berge und über die internationale Grenze führt.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Es gibt mehrmals täglich einen direkten Zug von Košice nach Poprad, der nur 1 Stunde und 20 Minuten braucht. Von Krakau aus nimmst du den direkten Flixbus, der dreieinhalb Stunden braucht.

Ob du in den Alpen oder in den Gebirgszügen Mitteleuropas von Hütte zu Hütte wanderst, die Saison fällt in der Regel in dieselben Monate. Zwischen Mitte Juni und Ende September sind die Wege meist schneefrei und du kannst die Hütten leicht erreichen. Da der Berg Ryse ein relativ hoher Gipfel ist, kann hier länger Schnee liegen. Auf dem Rückweg von der Popradské Pleso Hütte kann es bis Ende Juni Schnee geben und du musst eventuell zurückkehren, ohne den Gipfel zu erreichen.

Die Sommer in der Slowakei sind im Allgemeinen warm mit angenehmen Temperaturen in der Höhe und viel Sonnenschein. Aber wie die meisten Gebirgszüge ist auch die Hohe Tatra unberechenbar und das Wetter kann leicht umschlagen. An einem Tag kannst du einen sonnigen Tag genießen, am nächsten Tag kann es sintflutartig regnen. Normalerweise bessert sich das Wetter am Nachmittag. Wenn du deine Etappe also früh beginnst, kannst du schlechtes Wetter vielleicht vermeiden. Achte nur darauf, dass du wasserdichte Kleidung dabei hast!

Wenn du gerne Schneeschuhwandern und Bergsteigen gehst, ist die Hohe Tatra im Winter hervorragend geeignet und einige Hütten bleiben in dieser Zeit geöffnet.

Das Terrain in den höheren Teilen der Hohen Tatra gilt als hochalpine Umgebung. Das bedeutet nicht, dass du eine Bergsteigerausrüstung brauchst, aber du wirst auf steile Pfade und felsige Wege treffen. Wenn du einen Vergleich anstellen müsstest, könntest du ihn mit dem Palaronda Trek in den Dolomiten und der Tour des Muverans in den Schweizer Alpen vergleichen. Diese Touren sind alle als T3 eingestuft und eignen sich vielleicht nicht für deine erste Hüttenwanderung. Allerdings sind die Entfernungen und die Anzahl der Höhenmeter überschaubar, so dass du dir für die schwierigeren Abschnitte Zeit lassen kannst. Es handelt sich eher um kurze, schwierige Abschnitte als um durchgängig schwieriges Gelände. Wenn du eine Herausforderung suchst, lohnt sich diese Wanderung auf jeden Fall.