Die Berge in Schottland sind klein im Vergleich zu den Bergen der Alpen und des Himalaya. Es ist leicht, sie zu unterschätzen und jedes Jahr geraten Wanderer in ganz Schottland in ernsthafte Schwierigkeiten, weil sie sich unvorbereitet in die Berge wagen. Auf dem Ben Nevis wird es immer wieder Leute geben, die in Flipflops und Shorts aufsteigen, weil sie sich der möglichen Schwere des Geländes und des Wetters nicht bewusst sind. In vielerlei Hinsicht ist das Gelände in den schottischen Bergen anspruchsvoller als in den Alpen, und zwar aus zwei Hauptgründen. Erstens: die Wetterbedingungen. Die Westküste wird regelmäßig von Stürmen heimgesucht, die Windgeschwindigkeiten von über 100 km pro Stunde erreichen. Wenn dann noch niedrige Temperaturen, Regen und Schneeregen hinzukommen, ist die Gefahr einer Unterkühlung groß. Zweitens: Navigation. Viele Routen in Schottland sind nicht ausgeschildert und du musst dich mit einer Navigations-App wie Komoot auf den Wegen zurechtfinden. Aber die Akkus deines Handys können leer werden oder es regnet stark, so dass du dein Display nicht mehr sehen kannst. Deshalb solltest du auch eine topografische Karte und einen Kompass mitnehmen und sicherstellen, dass du weißt, wie man sie benutzt. Bei klarem, blauem Himmel ist die Navigation relativ einfach, aber wenn die Sicht auf 10 Meter oder weniger gesunken ist, musst du wissen, wie du dich um Hügel herum orientieren kannst. Selbst wenn diese ausgeschildert sind, wie zum Beispiel der Weg am Ben Nevis.
Wie bereitest du dich auf den Ben Nevis vor? Das Wichtigste ist, dass du die richtige Ausrüstung mitnimmst. Unverzichtbar sind eine atmungsaktive, wasserdichte Jacke und Hose, Karte und Kompass und gute Wanderschuhe. Viele Bergwanderer in Großbritannien haben einen Bothy Bag dabei, eine große Plastiktüte, in der sich die Wanderer vor Wind und Regen schützen können. Mehr darüber, was du mitnehmen solltest, findest du im Abschnitt Packliste. Bevor du dich auf den Weg machst, solltest du deine Route studieren und dir vorstellen, was dich auf dem Weg erwartet. So kannst du dich gedanklich auf veränderte Umstände einstellen und schnell reagieren. Achte darauf, dass du die richtige(n) Karte(n) kaufst und den Umgang mit Karte und Kompass lernst und übst. In unserem Wanderführer findest du die Komoot-Routen und eine Liste mit Notrufnummern.
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