Alta Via del Granito: Einzigartige Hüttentour in der Lagorai

Die Alta Via del Granito (Höhenweg des Granits) ist eine drei- oder viertägige Rundwanderung durch das einzigartige Granitgebiet der Cima d'Asta - Cime di Rava-Gruppe in der norditalienischen Lagorai-Kette, die geografisch noch zu den Dolomiten gehört. Der Höhenweg folgt einem Netz aus alten Pfaden und ehemaligen Militärstraßen, die bis in den Ersten Weltkrieg zurückreichen und die beiden wenigen Schutzhütten der Gruppe miteinander verbinden. Drei Tage angenehme Wanderungen inmitten großartiger Naturlandschaften, krasser Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg, Berghütten und Almen, gute Beweise für den alten Pakt des Menschen mit der Natur. Kurz gesagt: Der Alta Via del Granito ist ziemlich spektakulär.

Auf diesem Höhenweg kann man nicht wirklich von den Dolomiten sprechen. Ja, geografisch gesehen ist er Teil der Dolomiten, aber du wirst hier keinen Dolomit finden. Dolomit ist der Name des Minerals, das 1791 von Deodat de Dolomieu in den Dolomiten gefunden wurde. In der Lagorai-Kette oder genauer gesagt auf den Pfaden der Alta Via del Granito hätte er es nicht gefunden. Warum? Ganz einfach: Das ganze Gebiet besteht aus Granit.

Die Wanderung beginnt und endet an der Malga Sorgazza, einem bekannten Restaurant in einer kleinen Sackgasse etwa eine Autostunde von der Stadt Trento entfernt. Trento liegt zwischen Bozen, das für den Dolominten Höhenweg 2 und den Zugang zu den Gipfeln auf dieser Seite der Dolomiten bekannt ist, und Verona, in der Nähe des Gardasees. Die Malga Sargazzo ist außerdem nur 2 Autostunden von Venedig entfernt, was viel kürzer ist als manche Wanderungen in den nördlichen Dolomiten. So kannst du die Berge mit dem Meer und das Wandern mit dem Besichtigen von Sehenswürdigkeiten verbinden. Surf and turf auf italienische Art!

Magst du Berge? Bist du auf der Suche nach einem epischen Wanderabenteuer abseits der ausgetretenen Pfade? Dann ist der Alta Via del Granito natürlich genau das Richtige für dich! Wenn du hierher gekommen bist, um diese Fragen beantwortet zu bekommen, müssen wir uns unbedingt unterhalten. Wir können uns vorstellen, dass du auf der Suche nach etwas anderem bist als die unverschämt beliebten Alta Vias weiter oben im Norden. Vielleicht bist du hierher gekommen, weil sie ausgebucht sind. Lass uns klarstellen, dass der Alta Via del Granito nicht nur eine Alternative zu anderen Treks in diesem Teil der Welt ist. Es handelt sich um ein spektakuläres Abenteuer, das bei den Italienern sehr beliebt ist, aber in der Mainstream-Welt der Fernwanderer noch nicht wirklich angekommen ist. Das ermöglicht es dir, ein unverfälschtes, lokales Rifugio-Erlebnis zu genießen.

Da hast du es, wir haben das Geheimnis gelüftet. Aber wenn du denkst, dass dies nur ein Spaziergang ist, liegst du falsch. Sicher, es sind nur drei Tage und zwei Nächte, aber es ist trotzdem ein Höhenweg und das bedeutet, dass du dich ständig auf einer Höhe von etwa 2.000 Metern befindest und in diesen drei Tagen mehr als 2.000 Höhenmeter bewältigst. Die Wege sind nicht super technisch, aber Granit ist ein ziemlich raues Mineral, deshalb kann es ab und zu ziemlich knorrig sein. Lohnt es sich? Oh ja.

Die Saison dauert vom 20. Juni bis zum 20. September und entspricht damit ziemlich genau den anderen Hüttenwanderungen in den Alpen und Dolomiten. Allerdings kann die Wanderung auch bis Ende September/Oktober durchgeführt werden. In diesem Fall ist es notwendig, ein Zelt und einen Schlafsack mitzunehmen oder auf die Winterlager der Hütten zurückzugreifen. Je nachdem, wie der Winter war, kann zu Beginn des Sommers immer noch Schnee auf den Wegen liegen, vor allem in Richtung Cima d'Asta; in diesem Fall sind Gamaschen nützlich. In der Hochsaison ist eine rechtzeitige Reservierung unerlässlich, und aus Respekt und Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer wird empfohlen, bei Nichterscheinen umgehend zu stornieren - sofern möglich.

In Österreich und Deutschland gibt es den Alpenverein, in die Schweiz die Schweizer Alpen-Club SAC und im Vereinigten Königreich den British Mountaineering Council und die Liste geht noch weiter. Auch Italien hat seinen eigenen Verein, der seit 1863 unter dem Namen Club Alpino Italiano, kurz CAI, besteht.

Die CAI ist sehr aktiv bei der Markierung und Instandhaltung von Bergpfaden, dem Schutz der italienischen Alpen und Dolomiten, der Organisation von Kletterwettbewerben und natürlich dem Betrieb von Berghütten. Die CAI hat 433 voll ausgestattete Berghütten, 224 Biwaks und 106 kleinere Hütten unter ihrer Obhut. Zusammen verfügen diese Unterkünfte über mehr als 23.500 Betten. Wanderer müssen in Berghütten, auf Italienisch rifugios, übernachten. Das Gute daran, in Hütten zu übernachten, ist, dass du kein Zelt, keine Kochausrüstung und kein Essen für deine mehrtägige Wanderung mitbringen musst. Die Rifugios unterscheiden sich in der Größe und den Unterkunftsmöglichkeiten, aber alle bieten eine Dusche, eine gute Nachtruhe und Halbpension mit leckeren lokalen Gerichten. Glaube uns, das Essen ist im Vergleich zu einigen Nachbarländern wirklich gut :)

Ilse Boersma aus den Niederlanden ist die Alta Via del Granito im Sommer 2022 gelaufen. Wie war es? "Es ist ziemlich granito", sagt Ilse und meint damit die Granitumgebung und die Wanderwege. "Es gibt also viel Fels, Geröll und auch große Steine. Auch auf den Wanderwegen. Wenn du mich fragst, sind Wanderstöcke also auf jeden Fall eine gute Idee. Auch hohe Wanderschuhe sind definitiv zu empfehlen."

Körperlich musste sich Ilse nicht auf diese Hüttenwanderung vorbereiten. "Ich trainiere viermal pro Woche und fand diese Wanderung machbar. Es geht zwar viel bergauf und bergab und das spürt man natürlich, aber mit Fitness macht den Unterschied. Außerdem hatten wir eine ziemlich ruhige Wanderung."

Wir haben es gerade erwähnt, du kannst auch im Rifugio Consèria übernachten, einer laut Ilse sehr schönen Hütte: "Hier hatten wir eine warme Dusche, bekamen guten Kaffee und das Essen war top. In dieser Hinsicht etwas besser organisiert als das Rifugio Caldenave, das typisch italienisch schmuddelig ist. Cima d'Asta war ein bisschen einfach, aber dafür hatte man eine schöne Aussicht."

Und was ist mit der 'ziemlich ruhigen Wanderung'? "Ja, obwohl die meisten die Alta Via del Granito in 3 Tagen gehen, haben wir die Wanderung in 4 Tagen gemacht. Du bist dann natürlich viel schneller zur nächsten Hütte. Dein Nachmittag wird also etwas länger, aber das war auch super entspannt mit dem Lesen eines Buches!"

Willst du es etwas ruhiger angehen und deine Zeit auf der Alta Via del Granito genießen? Das kannst du. Schau dir hier unser Vier-Tage-Paket an!

Der beste Ausgangspunkt für dein Abenteuer auf der Alta Via del Granito ist die Malga Sorgazza, ein altes Rifugio, das zu einem Restaurant umgebaut wurde und etwa eine Stunde von Trient entfernt liegt. Wie so oft bei Abenteuern in den Bergen, braucht man etwas Zeit und Mühe, um dorthin zu gelangen.

Mit dem Flugzeug:

Wenn du die Alta Via del Granito machen willst, ist es am einfachsten, nach Venedig zu fliegen. Von dort aus mietest du dir ein Auto und fährst in etwa zwei Stunden zum Startpunkt.

Mit dem Bus:

Mit dem Bus kommst du nicht dorthin. Ein Auto oder ein Taxi ist der richtige Weg.

Mit dem Auto:

An der Malga Sorgazza gibt es einen großen kostenlosen Parkplatz. Hier lassen Wanderer ihre Autos über Nacht stehen. Da es sich um eine relativ kurze Wanderung handelt, bist du (leider) schnell wieder bei deinem Auto.